Die Vorarbeiten
Nachdem wir den Kaufvertrag unterschrieben hatten und wieder nach Hause gefahren sind, erwartete uns natürlich noch einiges an Vorarbeit, bevor wir unseren Rover 10 in Empfang nehmen können.
Vereinbart war, dass das Fahrzeug durch den Verkäufer eine frische Hauptuntersuchung bekommt. Danach sollten wir dann den Kaufpreis überweisen.
Parallel habe ich mich sofort um einen Zulassungstermin, die Versicherung und Ähnliches gekümmert. Insbesondere war es nicht so einfach, eine Abstellplatz für das gute Stück zu finden. Garagen in Wuppertal sind nur schwer zu finden.
Aber erstmal das Kennzeichen festlegen:
Bei uns in Wuppertal, ich vermute, in alle anderen Städten und Kreisen auch, gibt es die Möglichkeit, ein Wunschkennzeichen zu suchen und zu reservieren. Also ganz klar: ein Rover in Wuppertal aus dem Jahr 1946: W R 1946, was sonst?
Leider war das Kennzeichen wohl nicht mehr frei, genauso wie auch W R 46.
Damit war die Kombination Baujahr und Marke gestorben, aber dann sollen wenigstens die Besitzer und das Baujahr mit aufs Kennzeichen. Und so haben wir uns dann für W F 1946 entschieden. Reserviert und dann einen Termin beim Straßenverkehrsamt ausmachen.
Laut der Website des Straßenverkehrsamtes können angeblich fast alle Angelegenheiten rund ums Auto online erledigt werden. Ich habe mich schon gefreut, unkompliziert von zuhause den Rover anmelden zu können, aber Pustekuchen. Historische Fahrzeuge bedingen einen persönlichen Termin vor Ort.
Also gut, Termin vereinbaren.
Der nächste freie Termin ist am 24.8.21. Schnell einen der ersten Termine des Tages für 07:20 gebucht und das Kennzeichen beim Versandhandel bestellt. Es war ein paar Tage später schon hier.
Rover Freunde Deutschland
Zwischendurch habe ich mich auch auf die Suche nach Gleichgesinnten gemacht, um die Möglichkeit des Austausches zu haben mit Leuten, die schon länger einen Oldtimer (möglichst einen Engländer) besitzen und mir hoffentlich ein paar Tipps geben können. Dabei bin ich über die Rover Freunde Deutschland gestolpert und bin dort Mitglied geworden. Die Einladung zur Hauptversammlung im September habe ich natürlich angenommen, dazu dann später mehr.
Am Dienstag nach dem Kauf bestand der Rover die HU.
Also haben wir an das Autohaus die vereinbarte Summe überwiesen und kurz darauf gingen die Fahrzeugpapiere auf den Weg zu uns.
Jetzt noch schnell eine Versicherung suchen. Der Einfachheit halber haben wir da unsere Standardversicherung angefragt und ein paar Tage später auch das Angebot und die Zusage bekommen. Damit hatten wir nun alle Papiere zusammen, um den Rover endlich anzumelden.
Stellplatz suchen
Allerdings fehlt jetzt noch ein vernünftiger Platz, um den Kleinen sicher und trocken abzustellen. Wir wohnen in der Stadt in einem Wohnviertel, in dem Parkplätze und Garagen zwar vorhanden, aber alle belegt sind. Selbst haben wir einen Stellplatz und eine Garage, aber die sind belegt durch unsere beiden Autos, mein Firmenwagen und Antjes Beetle.
Also müssen wir eine geeignete Lösung suchen und glaubten, eine dauerhafte Lösung im classic carpark in Haan gefunden zu haben. Dort gab es eine überwachte und trockene Stellfläche für PKWs und die Autos, die dort standen, zeigten, dass die Bedingungen wohl gut sind. Wir sahen mehrere Porsche, einen Aston Martin und verschiedene Oldtimer unterschiedlichen Alters. Die Fläche war im Sommer belüftet, im Winter beheizt und es gab an jedem Stellplatz einen Stromanschluß, um die Batterie bei längerer Standzeit laden zu können. Preislich natürlich nicht ganz günstig, aber der Kleine soll ja sicher stehen.
Also haben wir den Stellplatz gebucht.
Leider wurde dieser Platz gegen Ende des Jahres gekündigt, da der Betreiber ihn zu Lagerflächen umwandelte, was uns und die anderen Fahrzeugbesitzer natürlich in Schwierigkeiten brachte. Wir mussten mal wieder schnell einen neuen Platz zu finden (aber das ist eine Geschichte für später).
Am 24.8. war es dann endlich soweit: ich konnte den Wagen anmelden und am Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg nach Wachtendonk, um ihn abzuholen.
Die Abholung
Am 24.8. haben wir beide dann einen halben Tag Urlaub genommen und uns nach dem Mittag ins Auto gesetzt, um den Rover abzuholen. Eine Stunde und 85 km später sind wir zum vereinbarten Termin dort und können den Wagen übernehmen.
Die Übergabe war genauso freundlich und angenehm wie bereits die Besichtigung 2 Wochen vorher und wir können uns mit dem Wagen und einem Kofferraum voller Papiere und Zubehörteile auf den Weg in Richtung Heimat machen.
Bevor ich mich aber mit dem 75 Jahre alten Rover 10 auf die Autobahn wage, habe ich beschlossen, mich ein wenig an ihn zu gewöhnen und einen längeren Weg über Land zu nehmen. Sofort die A40 unter die Räder zu nehmen erschien mir dann doch zu tollkühn.
Es war mir klar, dass das Schalten mit einem unsynchronisierten Getriebe eine besondere Herausforderung ist. Für mich als bekennenden Automatikfahrer sowieso. Ich habe mich zwar im Vorfeld mal schlau gemacht über die Besonderheiten, also hochschalten mit Doppelkuppeln und runterschalten mit Zwischengas. Aber zwischen der Theorie und der Praxis liegen gewaltige Unterschiede und deshalb ist erstmal Üben angesagt.
Nach einigen Kilometern habe ich mich dann so leidlich an das Fahren gewöhnt und wir trauen uns auf die Autobahn Richtung Heimat. Mit Antje im Beetle als Rückendeckung schlage ich mich über die A40 und A3 bis Mettmann durch und dann fahren wir die restliche Strecke über Land.
Und endlich haben wir erschöpft aber glücklich das gute Stück in seine neue Heimat gebracht: